... immer mal wieder habe ich Bock, einfach und als einfach beworbene "Lieferdienstjobs" zu testen. Dort ist loslegen und feuern doch ganz einfach - es sollte doch wohl möglich sein, eine Jobtesterin zu beauftragen?
(aufmerksam geworden über aktion./.arbeitsunrecht (#Freitag13)
https://arbeitsunrecht.de/online-abstimmung-freitag-der-13/
*Ergebnisse unten*
23. Juli 2021
FriGGa Wendt, [Adresse] Berlin
an div. Lieferdienste
Bewerbung, einen Job bei Ihnen zu testen
22.07.2021
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie geeignet ist Ihr Unternehmen, erwerbsarbeitsmarktferne Menschen aufzunehmen? Wie schnell können Sie jemanden einarbeiten, der neu ist? Was ist (unausgesprochene) Voraussetzung, um den Job machen zu können?
Machen Sie den Test, bekommen ausführliches Feedback und entdecken möglicherweise Optimierungsmöglichkeiten für Ihr Unternehmen!
Ich komme in Ihr Unternehmen als „praktikantische Unternehmensberaterin“** - also ich arbeite einfach mit bzw. versuche, die von Ihnen übertragenen Aufgaben zu erfüllen und spiegele dabei authentisch, was leicht geht und was nicht klappt.
Herzlichen Gruß
FriGGa Wendt, die-jobtesterin.de
** In der Praxis gehen wir durch meine Probearbeit Fragen nach, wie zum Beispiel:
-Welche Infrastruktur und Mittel zur Erledigung der Aufgaben werden vom Arbeitgeber gestellt, was muss man selber mitbringen? (Dazu zählen auch private Fahrzeuge inkl. Instandhaltung, Mobilfunkgeräte, bestimmte Kleidung und Schuhwerk sowie alle sonstigen Gegenstände)?
-Kann man die (Liefer)aufgaben zeitnah und korrekt erledigen, wenn man alle Verkehrsregeln beachtet?
-Ist für eine normalsportliche Person (knapp 41 Jahre, ca. 170 cm bei gut 60 kg) die Arbeit leicht zu bewältigen oder wird zusätzliche Kondition gebraucht?
-Gibt es bestimmte Erwartungen oder vertragliche Verpflichtungen gesundheitliche oder medizinische Eingriffe an sich selber durchzuführen oder durchführen zu lassen, um den Job machen zu können?
-Welche Arbeitsabläufe müssen eintrainiert werden?
-Wo droht rasche Ermüdung oder Verschleiß?
-Wie gut funktioniert die Kommunikation der Aufgaben oder ggf. auch die Klärung auftauchender Rückfragen/Schwierigkeiten?
Die Tätigkeit fällt unabhängig von dem, was tatsächlich ausgeführt wird, in den Bereich Coaching oder Unternehmensberatung, kann aber auch organisatorisch über einen Kurzzeit-Praktikumsvertrag verabredet werden. Auf dem Markt stehe ich nicht nur Ihrem Unternehmen, sondern auch den Aufträgen anderer Arbeitgeber zur Verfügung und bin auch bereits im Bildungssektor freiberuflich tätig. Als Honorar benötige ich mind. 15 EUR pro Jobtest-Stunde, nach unten für sehr kurze Zeiten verhandelnbar. Gern bin ich auch für höhere Stundensätze offen, da mein Jobcenter sich freut, wenn ich weniger ALG-II beziehen muss. Ausführliche Auswertungen können Sie mir separat in Auftrag geben gegen gesonderte Rechnung.
(angefügt als Dateianhänge oder im Rahmen der Bewerbungsformulare waren Lebenslauf und dieses Anschreiben)
ERGEBNIS: 2x keine Reaktion,
1x Einladung + nettes Kennenlernen
einige Wochen später aber Absage
Eine
der zunächst von "aktion ./. arbeitsunrecht" prämierten Firmen lud mich
zu einem Bewerbertag ein, wo ich natürlich auch hinfuhr. Die anderen
beiden reagierten gar nicht.
Ich
erhielt nach meiner offenen Bekundung, als Jobtesterin kurzzeitig den
Job ausprobieren zu wollen, einen Einblick in die Arbeit vor Ort, bekam
Sicherheits-schuhschoner und durfte die menschliche Zuarbeit zu auf
meinen ersten Blick durchdachten automatisierten Prozessen live erleben
und bei der Erklärung auch mal die eine oder andere Sache anfassen,
anheben oder abstellen ;-) ich erfuhr von motivierten jungen Menschen,
die sich auf dem Weg ins Studium noch (Taschen)geld verdienen wollten -
denen machte die Arbeit offenbar Spaß, es wäre aber nicht immer so
chillig wie an jenem Vormittag, zur Zeit der Wochenendfeiern würde es
richtig brummen - glaube ich gern.
Leider
hatte ich auf die Schnelle noch keinen KV-Nachweis dabei (den schickte
ich aber danach per Mail hin), sonst hätte ich vermutlich gleich am
selben Tag eine erste Schicht machen können. Mein für die Bewerbungsunterlagen vorzulegender Perso/Reisepass war auch abgelaufen (ich beantragte einen Neuen, das wird sich aber noch hinziehen), man kopierte sich aber wie bei allen anderen meinen Ausweis (worauf deutlich gekennzeichnet wurde, dass es eine KOPIE war)
Doch
in der Bedenkzeit bis man mir spätestens Bescheid sagen wollte, die
dann auch verstrich über den mögichen Arbeitseinstiegstermin hinaus,
entschied man sich offenbar für eine (neutral formulierte) Absage (dass man mir doch keine Stelle anbieten könne).
Was immer nicht gepasst hat - man wird es mir wohl nicht sagen...
Interessanterweise wurde die Firma, die so nett war, mich überhaupt einzuladen trotz meiner offenen Bewerbung, aus dem "Prämienpool" von aktion./.Arbeitsunrecht genommen und nur noch die beiden anderen, die mir gar nicht geantwortet hatten, wurden "mit Prämienaktionen bedacht".
Am 06. 10. 2021 soll um 13 Uhr sogar eine Demo sein, da Mitarbeitende des einen Lieferdienstes, der mir noch nichtmal absagte, begonnen haben soll, etliche seiner streikenden Mitarbeitenden zu entlassen.
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