Zitate, die man öfter hört: "...gegen die digitale Servicewüste Deutschland"
"... in anderen Ländern klappt das doch auch..."
"Sind die Fahrgäste alle zu doof, sich die App runterzuladen?"
"Kein geladener Smartphone-Akku: Busfahrer nimmt dich nicht mit... Fahrkarten gegen Bargeld? Früher... früher hatten wir auch 'nen Kaiser!"
Wer sich in diesen Zeiten gar noch "erfrecht", persönlich in einem Amt vorzusprechen, um in eigener Sache (nicht, wenn man "hinzitiert" wurde!) etwas einzufordern (etwa den guten alten "Posteingangsstempel" für (verpflichtend) einzureichende Unterlagen"), der ist nicht nur "oldschool", sondern gar nervtötend und ein Ärgernis, der ggf. mit großem Unverständnis und Gegenwehr zu rechnen hat.
Wer übernimmt die Risiken der Software und deren "Funktionierens" für mich und meine Anliegen?
Und wer "stellt" mir (v.a. wenn ich finanziell arm oder konsumkritisch bin) (ständig) neue Hardware?
ein paar Beispiele:
"Digitalisierung": oft ein Euphemismus für
"Hardware-Neukauf-System-Update-Zwang bei Gerätebindungs- und sich
Tracken-lass-Pflicht" - bei Abschaltung aller "parallelen, älteren Wege"
Eine BETRACHTUNG der Job- und hier auch (unfreiwilligen) "Digitalisierungs***" Testerin...
Jobcenter-Warteschlange um 2006 - zwei Securitys unterhalten sich über die neuen "flachen" oder "Wisch-Handys" mancher junger Wartender: "Wieso stellen die hier Anträge, wenn die sich "solche Handys leisten können"?"
Jobcenter-Warteschlange um 2025 (deutlich kürzer, Debatte mit einer Person und deren Beistand): "wer nicht Jobcenter-digital nutzt, der hat eben das Nachsehen!" (ggf. gab es 2023 hier und da ein paar findige Mitarbeiter*innen, die quittierten abweichend zu Vorgaben handschriftlich die Original-Unterlagen, bevor oder nachdem man sie am jobcentereigenen Tablet fotografierte und "hochlud".)
Älterer Herr (beruflich früher Informatiker und Leiterplattenentwickler) kauft sich 2025 ein Bahnticket für den ICE mit Bahncard-Rabatt. Er fragt, nach seiner Bahncard, die brav vom Konto abgebucht wurde. Am Schalter (der bald geschlossen wird) heißt es: "das gibt es alles nur noch digital - eigentlich auch das Ticket!" Kein Hinweis darauf: man könne (und müsse - sofern man selber oder das eigene Handy "Apps nicht kann") sich die Bahncard ausdrucken lassen... später auf seiner Reise hat er Ärger deswegen... und viele Mühen... ("Ersatzdokument - Ersatz für die "nicht so Fitten", mit "hinterwäldlerischer Technik", die man (noch) gerade so mit einem "papierfressenden Drucker" unterstützt (den sie aber vorrangig selber zu stellen hätten - daheim am eigenen PC, oder aber eine Fahrt ins nächste Reisezentrum antreten - natürlich kostenpflichtig ohne Bahncard-Ermäßigung, bis man die Bahncard in einer anderen Stadt ausgedruckt hat - selbst für 90jährige Assistenz- oder Pflegebedürftige "darf das kein Dritter mit Vollmacht machen" - da sind die "eiskalt" (so berichtete eine abgenervte Bahn-Outsourcing-Mitarbeiterin, die Reisen verkaufen aber nicht Bahncard-Kontenzugriffe machen darf (obwohl sie darin fitter ist als die 90% Rentner*innen, die sie täglich v.a. wegen Digitalproblemen aufsuchen würden...).
So eine beherzte Person findet einen formal nicht zulässigen Weg für den "gestrandeten Rentner", so dass er auf seiner Heimreise seine Bahncard vorweisen kann, die ansonsten von ihm unbesehen in der nur an seinem heimischen PC zugänglichen Mailadresse herumliegt, indem sie sein E-Mail-Konto mit seiner Erlaubnis und seinem Smartphone "hackt". Er hat also wenigstens die Nummer seiner Bahncard und muss dann im Zug auf die Kulanz und Nachforschungs-Bereitschaft der Schaffner hoffen, die ihm das als obergnädige große Ausnahme verkaufen, dass sie herausfinden, dass seine Bahncard aktuell bezahlt und gültig ist.
Eine andere Rentnerin hat noch nie Zugang zu einem Mailkonto gehabt - musste aber eine Mail hinterlegen bzw. anlegen lassen für ihre Zugangsdaten bei der Bahn! Sie hat auch eine App, in die sie nicht reinkommt. Dritte helfen ihr und sie macht ein Foto von der Bahncard auf ihrem Handybildschirm mit dem Handy ihres Mannes und fotografiert sich davon das Foto mit ihrem eigenen Handy ab (ein Weg, der für sie mit ihrem Mindset und ihren Vorkenntnissen logisch und möglich ist) - aber ob sie damit durchkommen wird, die findige ältere Dame, an der Mails und Apps bisher vorbeigegangen sind? Die als Nachkriegskind wie o.g. Informatiker den Lebensstandard hart erarbeitet und mit erschaffen hat, von dem wir jetzt alle profitieren? Sie will ggf. ihr Handy dem Schaffner geben, dann kann er sich selber in der ihr unverständlich wirkenden App "durchwurschteln"! ****
Wer uns den ständigen Zwang, Strom auf einem ständig nachzurüstenden Smartphone (Rohstoffe geklaut in Afrika oder (selbst)ausbeuterisch in China, Bangladesh etc. zu Smartphones verarbeitet) als "KLIMASCHUTZ" verkauft (sowie die unzähligen Server in Dauerbetrieb!), der kann mir auch sagen, der Klapperstorch bringt die Kinder...
Wir "modernisieren" nichts! Wir haben nur "neuere Technik" - wie sie die Römer oder die DDR-Staatssicherheit noch nicht hatten. Aber die mittelalterlichen Denkweisen bleiben vielfach die gleichen. Ja, ich darf mit grünen Haaren und ggf. auch sexuell oder kulturell leicht vom jeweiligen Mainstream abweichend meinen Job machen, sofern ich mich tracken, überwachen und meine Daten von allen auswerten lasse - nur um "kaufen und verkaufen", "wohnen" zu können... um reisen zu können oder mich alternativ im Homeoffice oder Onlinemeeting mit anderen zu verständigen...
"Barrierearmer Zutritt" ist nicht, wenn ich die Türschwelle abschaffe, dafür aber die IT-Hürde höher setze. Whatsapp schaltete 2024 auf Schlag den Zutritt zu den eigenen Nutzerprofilen und zum Nachrichten Austauschen für 15 Mio Geräte ab - weil diese nicht kompatibel für neuere Betriebssysteme/Android-Versionen usw. waren.
Es ist SCHÖN, wenn endlich "Inklusion" für Menschen stattfindet, die "nur" digital an ihren selbst angeschafften Geräten Zugang nutzen möchten! Aber dafür die anderen "aussperren, weil das ja jetzt nur noch wenige Offliner betreffen würde"?
NOPE!
Das ist wie Seen trockenlegen und abgefülltes Wasser verkaufen - nur noch das darf man trinken - und muss dafür zahlen (liefern, leisten, funktionieren, sich schämen, wenn man es "allein nicht kann" und "Hilfe anderer" braucht!).
Die Besitzverhältnisse ändern sich nicht zum Positiven - sondern greifen im gleichen Raubbaumodus wie im Physischen nun auf die eigenen Daten zu.
Jobcenter führen Kontenpflicht ein, manche Arbeitgeber oder Auftraggeber zahlen gar nur an "personengebundene" Konten (nicht an Konten von Vereinen, Angehörigen etc. auf anderen Namen)... Kontenzugang: TEUER bei allen, die noch terminal- oder schaltergebundene Konto-Selbstführung anbieten. Extrem teuer, wenn man dazu an einen Schalter möchte oder Papier verwendet... "Grundanbieter" müssen einen nehmen - aber kassieren dafür ab (wer Schulden hat, zahlt drauf - wer gutes Einkommen regelmäßig hat und alles mit dem modernsten Handy erledigt, ohne dass die Bank für einen Räume, Geräte, gar MENSCHEN um ANSPRECHEN zur Verfügung stellt, kriegt es billiger...).
Callcenter und Hotlines werden immer schwerer zu erreichen: "Nutzen sie unsere KI" sagt die Bandansage, bevor sie einen abwimmelt, wenn man nicht extrem hartnäckig ist. Die KI sagt nach ersten Halbwahrheiten oder Falschaufkünften ("bei uns müssen Sie keine App nutzen"), wenn man bei begrenzter Zeichenzahl den Fall etwas mehr vertieft: "das ist komplex, rufen Sie unsere Mitarbeiter an"...
Banken gehen dazu über, dass man "ohne App" nicht mehr "rankommt" an sein eigenes Konto.
So etwa bin ich bei der DKB mit dem "Basiskonto"... das ich seit September 2025 nicht mehr einsehen kann. Ich kann nur - weil ich mich vor Jahren bei "paypal" angemeldet habe, Geld raussenden - und blind im hoffentlich richtigen Wissen um Geldeingänge - meine Kontobewegungen aufschreiben in einer Libre-Office-Calc-Tabelle oder auf Papier mit (Kopf)rechnen... ich war damals zur DKB gegangen, WEIL sie mich als p-Konto betreiberin für "meine Zwecke" nicht diskriminierte wie andere Banken das machten - UND, weil sie eben Kontozugang für Onlinebanking NUR mit Rechner/(auch älteren)Browsern ermöglichte über die Login-Daten + TAN-Generator und Chipkarte. Das Ganze war KOSTENLOS. Preis: REINE ONLINEBANK.
Jetzt geht halt "Online" nur noch mit "App" - nicht mehr "nur" mit meinen angestammten (leicht übertragbaren und änderbaren) Geräten (habe schon öfter den TAN-Generator oder den Laptop Dritte benutzen lassen oder mal selber dafür andere Geräte genutzt)!
Die Chipkarte, die dafür geeignet ist, "wie früher" mein Konto zu führen, gibt es nicht mehr. Da meine Karte bis 2028 gelten sollte, im Onlineportal nie eine Warnung "aufploppte" wie sonst bei jedem Scheiß, hatte ich mir keine Sorgen gemacht und so traf mich die vorzeitige "Inaktivierung", die faktisch einem Ausschluss gleichkommt, wie der Schlag. Neuere Chipkarten gibt es nicht für "mein mir von der Bank zugestandenes Kontenmodell". Einziger offizieller Weg: Zugang über die APP. Für die APP braucht es zwingend Geräte, die dafür fähig sind - kein Tastenhandy und kein Android 1.4, 4.5 oder ähnliches aus den frühen 2010-er Jahren.
Mich selber interessieren meine Kontoauszüge eher nachrangig - doch aber muss ich Einkommenserklärungen erstellen (z.B. für das Jobcenter). Klagt jetzt das Jobcenter die Kontoauszüge von der Bank frei? Spendiert es mir ein Smartphone (wobei ich nur ein fair produziertes mit leicht rausnehmbarem Akku und leicht rausnehmbarer SIM selber anschaffen würde)? Zahlt das Jobcenter die Kosten für "ausgedruckte Kontoauszüge", bis ich ein neues für mich passendes möglichst billiges Konto gefunden habe und das alte schließen kann? Denn einfach mal "ohne Konto" sein - das verhindern ja unter anderem die Jobcenter selber, die "Kontenpflicht" ab Oktober 2025 eingeführt haben...
Im Rahmen beantragter Prozesskostenhilfe sind von den Antragstellenden "Kontoauszüge der letzten drei Monate" gefordert.
Klagt man jetzt gegen eine digital ausgrenzende Bank auf kostenlose Herausgabe von Kontoauszügen**, stellt dafür einen Prozesskostenhilfeantrag und teilt mit "die geforderten Kontoauszüge können erst im Klageerfolgsfall, für welchen ich die Prozesskostenhilfe brauche, vorgezeigt werden - ihre Herausgabe ist selber der Klagegegenstand"?
**aus Prinzip gegen eine "digitale Barbarei" - im Sinne: wehret den Anfängen! Modernisiert erstmal menschliche Sozialsysteme und Gemeinschaftsverabredungen, statt das "barbarische" Denken von Zwang und Kontrolle beizubehalten und nur in eine moderne Technik zu implementieren!
*** "digital" war schon das alte Tastenhandy... auch ein Laptop von 2012 mit Ubuntu 18 arbeitet digital und nicht analog! Wie gesagt: die sog. "Digitalisierung" ist jedoch oft ein Euphemismus für "Hardware-Neukauf-System-Update-Zwang bei Gerätebindungs- und sich Tracken-lass-Pflicht" - bei Verlagerung von Risiken und Anschaffungskosten DIREKT in das Privatleben der Bürger*innen oder User*innen sowie Antragstellenden - und schließt als neue barriere BRUTALST und "hinter der Technik als Begründung versteckt" etliche Menschen aus! Auch junge Leute, nicht bloß alte Hasen, die "mit der neuen Zeit nicht mitkommen"!... wo ein Häkchen an einem Formular nicht gesetzt ist, "quiekt" das Programm und lässt einen nicht durch - man bleibt draußen mit allen Konsequenzen - Kontoverlust, keine Krankenversicherung, Wohnungsverlust, Teilhabe jeglicher Art - Verlust... Faxnummern gibt es immer weniger, Einschreiben per Post muss man bezahlen - selber wird man nicht in eine Poststelle gelassen. ... Ärzte zahlen Strafe für nicht Nutzung der "Telematik" (schon seit Jahren) - E-Akte und E-Rezepte: davon einmal ganz zu schweigen...
**** Auch junge Menschen stehen oft ratlos da, wenn ihr Handy oder Tablet, mit dem sie perfekt Tiktok und Instagram sowie online-Games beherrschen, ihnen mal wieder das D-Ticket nicht verkauft, sie sich nicht "so easy peasy wie es gesagt wird" an der Uni immatrikulieren können... die Konzertkarte für ihre Mutter so nicht zum Muttertag etc. erwerben können... oder wenn sie plötzlich das in der Schule erstellte Referat zu Hause abschließen wollen, um es dann am Montag in der Schule halten zu können - der Computer im Klassenraum aber ihren USB-Stick oder das Dateiformat nicht liest, es keine Kopplung per Bluetooth gibt - man das Referat erst dem Lehrer per Mail oder "ItsLearning" mit eigenem Datenvolumen-Verbrauch schicken muss... bis die Stunde rum ist... oder wenn die Mutter ihnen das eigene Tablet nicht mehr aushändigt, weil sie nebenher zu viele schuldentreibende Onlinekäufe (irgendwelche Gimmicks für irgendwelche virtuellen Realitäten) getätigt haben... bis Mahnungen sogar auf Papier auf den Namen der Mutter eintreffen.
Oder welchen Herzschmerz es erzeugen kann, wenn man zwar online ein tolles Date hatte, das man real gar nicht treffen kann - weil es an technischer Kommunikation scheitert... man erst zahlen muss, bevor man eine weitere Nachricht senden kann - das Profil inaktiviert wird, wenn man seine Mailadresse, Telefonnummer oder anderes "Reale" in einen überwachten Chat schreibt, der einen Kommunikationsweg außerhalb der "App-Nutzung" eröffnet...
Die Möglichkeit, aus technischen oder bewussten Ausschluss-Gründen ("unliebsame Person") "abgeschaltet" zu werden - in Konsequenz dessen nicht mehr eigenständig einkaufs- und lebensorganisationsfähig zu sein (ungeachtet persönlicher Kenntnisse), ist für (digitale) "Obrigkeiten" sehr einfach - einfacher als je zuvor!
Einen Hammer, ein altes Handy, einen TAN-Generator kann ich mal eben verleihen, verlieren und nachkaufen! Ein "hinterlegtes" Gerät nicht! Das Gerät kann nur "ein Whatsapp" - warum sollte und wie könnte ich mit diesem eigenen "intimen" Gerät einem anderen Menschen "mal eben" helfen, der gerade nicht an sein Whatsapp, seine Bank, sein Ticket, sein Rezept, sein online-Dating, sein Postfach beim Vermieter etc. kommt?
Ich ließ eine Freundin über meinen (fantasienamen-)google-playstore ein paar Apps auf ihr Handy laden... da sehe ich auf meinem eigenen Handy Telefonnummern von ihren Kontakten... obwohl niemand von uns bewusst so einem "Abgleich" zugestimmt hatte... die "Apps" hatten das ganz von allein gemacht bzw. der "PlayStore"... auch bei meinem alten Smartphone, das die von ihr installierten Apps gar nicht mehr installieren konnten... gut, dass es "nur" unter Freundinnen passierte und man gemeinsam wachsamer ist, statt sich anzuzeigen...
Ich komme gar nicht mehr im "Internetcafe" an Mailadressen oder soziale Netzwerke mancher Anbieter! Ich muss dann zuerst von einem an meine Person gebundenen Handy oder einer ggf. inzwischen veralteten Mailadresse (mit der ich mich vor Jahren mit Nick-Name ohne Pass- und Meldedate-Hinterlegung irgendwo registriert habe), meinen Zugang am Gastgerät per Code freigeben...
Das alles passiert "zu meiner Sicherheit" (bzw. wird mir als diese verkauft) - sperrt mich aber aus oder koppelt mich zwanghaft. Als müsse ich mein ganzes Haus immer mitschleppen, statt nur den Schlüssel. Das Haus aber gehört schon lange der Bank und nicht mir - ich darf es nur mit deren Erlaubnis betreten und wenn ich "freiwillig" in deren Konditionen einwillige - ohne diese "freiwillige Einwilligung" habe ich kein Haus oder es ist illegalisiert... ohne diese "Freiwilligkeit" bin ich Last, gar Ballast für andere.
Das Konzept dieser Art von Digitalisierung ist so modern wie der Keuschheitsgürtel und so "inklusiv" wie "gleicher Knast für alle"... wie der Mensch, der physisch vor einem Schalter steht, der aber vermeintlich "nicht existiert", weil der Computer seinen Datensatz nicht findet... ergo weder medizinische Versorgung noch sonstige Unterstützung erhält... bar kann er natürlich auch nicht zahlen... zumindest nicht auf offiziellem Weg ohne Risiko für die Beteiligten... ist er gar ein Verbrecher, weil er Bargeld (in größerer Menge) hat?
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